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Echtfell und Kunstfell unterscheiden: 5 ultimative Fasercheck-Tipps

Stiefel mit Kunstfell von DOGO in winterlicher Umgebung

Die Debatte um Echtfell und Kunstfell ist ein wiederkehrendes Thema auf dem Modemarkt – und das nicht erst seit dem Popularitätsgewinn des veganen Lebensstils. Pelz an Jacken, Schuhen und Mützen soll einen kuscheligen Eindruck vermitteln. Doch Echtfell kommt uns bei DOGO nicht ins Haus! Das wollen wir direkt zu Beginn dieses Beitrags klarstellen. Mittlerweile steckt in unfassbar vielen Kleidungsstücken Echtfell. Wir geben dir ein paar Tipps, wie du Kunstfell von Echtfell unterscheiden kannst. So erkennst du bestenfalls direkt im Laden, ob für dein Kleidungsstück ein Tier sein Leben lassen musste.

IST ECHTFELL GÜNSTIGER ALS KUNSTFELL?

Unglaublich aber wahr: Derzeit wird immer mehr Echtpelz für Kleidung, Schuhe und Accessoires verwendet. Nicht nur, weil Fell, beziehungsweise der Fell-Look, besonders im Winter total im Trend liegt. Häufig ist es auch günstiger, den Schuh oder die Jacke mit dem Fell eines Marderhundes zu besetzen, als ein hochwertiges Kunstfell zu verarbeiten. Diese Entwicklung bedauern wir zutiefst und möchten sie mit unseren Schuhen keineswegs unterstützen.

WIE ERKENNE ICH ECHTFELL?

Der Echtpelz hat glücklicherweise ein sehr schlechtes Image. Immer mehr Kundinnen und Kunden fragen in den Läden oder auch online nach, ob es sich denn auch wirklich um Kunstpelz handelt. Der Pelz-Look ist absolut im Trend, während echter Pelz für viele ein absolutes No-Go ist. Deshalb versuchen einige Verkäuferinnen und Verkäufer ihre Echtpelzware trotzdem an den Mann oder an die Frau zu bringen.

Manchmal ist es wohl auch einfach die Unwissenheit im Einzelhandel, die dazu führt, dass Verkäuferinnen und Verkäufer behaupten, es handele sich um Kunstfell, obwohl echter Pelz verarbeitet wurde. Die Krux an der Sache ist, dass ein gut nachgemachtes Kunstfell für den Laien nur schlecht von einem Echtfell zu unterscheiden ist. Deshalb geben wir dir hilfreiche Tipps an die Hand, mit denen du selbst den Fasercheck machen kannst.

Pelzjacken an einer Kleiderstange
© Charisse Kenion / Unsplash

1. DIE FASERN VON ECHTFELL UND KUNSTFELL GENAU CHECKEN

Echten Pelz kannst du durch einen genauen Fasercheck schnell enttarnen. Nimm dir ein Teil mit Kunstfell zur Hand und ziehe die einzelnen Fasern auseinander, bis du das Gewebe sehen kannst, auf dem die Faser angebracht ist.

Folgende Merkmale weisen darauf hin, dass dein Kleidungsstück Kunstfell enthält:

  • Kunstfell wirkt im Gesamtbild recht matt, statt schön zu glänzen.
  • Die einzelnen Haare sind auf einer gewobenen Textilschicht angebracht.

Echtes Fell hingegen erkennst du beispielsweise an folgenden Aspekten:

  • Die einzelnen Fasern haben einen starken Glanz.
  • Unter den einzelnen Fasern schimmert statt einem Textilgewebe das Leder durch.

2. IN DEN PELZ HINEINPUSTEN

Als nächstes solltest du in den Pelz hineinpusten. Echter Pelz legt sich zur Seite und du kannst eine flauschige und gekräuselte Unterwolle erkennen. Kunstfell ist hingegen weniger beweglich. Das erkennst du während des Pustens vor allem daran, dass die Fasern schnell wieder in ihre ursprüngliche Form zurückspringen. Außerdem kannst du beobachten, dass sich der Webpelz klebrig anfühlt, da er durch das Pusten statisch aufgeladen wurde.

Detailaufnahme eines weißen Felles
© Susan Wilkinson / Unsplash

3. ECHTFELL UND KUNSTFELL ANZÜNDEN

Du hast das Kleidungsstück schon gekauft, bist dir aber nach dem Fasercheck noch nicht sicher, ob es sich um Echtfell oder Kunstfell handelt? In diesem Fall empfehlen wir dir, einige Haare aus dem Pelz auszureißen und diese anzuzünden. Grund dafür ist, dass sich Echtfell und Kunstfell unterschiedlich verhalten, wenn sie mit Feuer in Berührung kommen.

So erkennst du, dass es sich bei den Fasern um Echtfell handelt:

  • Zündest du Echthaar an, zerfällt es beim Verbrennen.
  • Außerdem riecht Echtfell stark nach Horn, wenn es verbrennt.

Diese Merkmale zeigen, dass in dem Kleidungsstück Kunstfell verarbeitet wurde:

  • Verbrennst du künstlichen Pelz, kannst du einen Geruch wahrnehmen, der stark an Plastik erinnert.
  • Das Kunstfell bildet außerdem Plastikklümpchen an den Faserenden.

4. AUF DIE MATERIALIEN ACHTEN

Bei der Suche nach einem Kleidungsstück mit Kunstfell achtest du sowieso schon auf die Materialien? Das ist ein gutes Zeichen. Warum wir dir diesen Hinweis aber geben, hat einen ganz bestimmten Grund. Trotz Importverbot für Hunde- und Katzenfelle in der EU, landen noch immer zahlreiche Echtpelze in den Regalen des Einzelhandels. Woran das liegt, fragst du dich?

Um das Importverbot zu umgehen, werden häufig Tarnnamen der Pelzbranche verwendet, die der Deutsche Tierschutzbund e.V. in einer übersichtlichen Liste zusammengefasst hat. So wird aus dem Fell einer Hauskatze beispielweise „Goyangi“ und den Seeotter findest du als „Kamtschatkabiber“ in der Materialliste.

Nahaufnahme eines Pelzes
© Vita Leonis / Unsplash

5. NICHT AUF ANDERE VERLASSEN

„Wenn es sich um echtes Fell handelt, dann muss das doch in den Materialhinweisen stehen“ – die Annahme ist zunächst richtig. Allerdings werden viele Jacken, Mäntel und Mützen nicht vorschriftsgemäß ausgewiesen. Echtfell und Kunstfell sind schon lange Teil einer komplexen Debatte. Das geht auch an vielen Herstellern nicht vorbei, sodass Tarnnamen verwendet werden. Und das sorgt im Endeffekt dazu, dass du im Einzelhandel im Zweifelsfall nicht richtig beraten werden kannst.

Mit diesen fünf einfachen Tricks kannst du bereits vor dem Kauf feststellen, ob es sich um Echtfell oder um Kunstfell handelt. Verlass dich also besser auf dein eigenes Auge und deine Nase und achte bei Produkten mit Fell auf bewussten Konsum, statt den Materialangaben blind zu vertrauen.

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